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Das Haus für die Enkelin

Das Haus für die Enkelin

Begleite eine Enkelin, die das geliebte Haus ihrer Großeltern in Hoppegarten mit Herz für künftige Generationen bewahrt. Erlebe, wie wir diesen Ort mit Hingabe in einen strahlenden Zufluchtsort verwandelten. Hör rein und lass uns dein Zuhause zu einem Ort machen, wo Erinnerungen für immer leuchten!

Transkript

Wenn die Kraft im Leben weniger wird – so darf man loslassen und die Verantwortung an die richtigen Menschen abgeben! Das Tor des Zauns knarrt leise, als sie die kleine Einfahrt entlanggeht. Der Zaun, der ihr von Kindheit an so vertraut ist, er ist immer noch derselbe, welcher sie durch ihre gesamte Kindheit begleitet hatte. „Ein Zaun, der Geschichten erzählt“, dachte sie, als sie über das alte Metall strich, als könnte sie all die Jahre spüren, die er im Wind gestanden hatte. Der Garten, welcher sich vor ihr erstreckt, ist noch immer ein Ort der Ruhe und der Geborgenheit, auch wenn er im Laufe der Jahre ein wenig an Glanz verloren hat. Die Blumenbeete, die früher so üppig und farbenfroh gewesen waren, sind nun etwas verwildert, das Gras wächst ungleichmäßig, und ein paar der alten Bäume tragen nur noch spärlich Blätter. Doch sie weiß, dass dieser Garten nicht nur aus Pflanzen und Erde besteht – er war das Zuhause ihrer Großeltern, ein Zufluchtsort für die Seele, genau wie das Haus selbst. Als sie die Tür öffnet, tritt sie in die Veranda die ihr immer wie eine zweite Heimat vorkommt. Der Duft von Kaffee und frisch gebackenem Kuchen liegt in der Luft, und die alten Möbel stehen noch immer an ihren gewohnten Plätzen. Doch als sie den Flur entlanggeht, bemerkt sie sofort, dass alles ein wenig ruhiger ist. Der Klang der Schritte ihrer Großmutter auf dem Holzboden fehlt, das grummelige Lächeln des Großvaters, das stets für sie so einladend war, kann sie nicht mehr in den Zimmern finden. Ihr Großvater ist alt geworden und die liebevolle Großmutter lebt schon lange nicht mehr. Der Glanz des Hauses und seiner Bewohner ist verblasst, die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Aber was immer geblieben ist, ist die Liebe der Großmutter, die dieses Haus durchzogen hatte. Sie spürt die Wärme, die auch in den Wänden steckt, und weiß, dass sie immer willkommen ist. In den letzten Jahren hatte sie sich voll Zuneigung um ihre Großeltern gekümmert – mit jedem Besuch, mit jeder Umarmung, mit jeder Tasse Tee, die sie zusammen tranken fanden sie im Herzen immer fester zusammen. Schon als kleines Mädchen war sie immer da gewesen, hatte sich um die Großeltern gekümmert, ihnen geholfen, wenn sie es brauchten. Es war nie eine Last für sie gewesen, sondern ein Geschenk, diese Nähe zu spüren. Aber nun, als sie vor dem Sofa ihrer Großeltern sitzt, spürt sie, dass der Moment gekommen ist, in dem sie die Verantwortung übernehmen muss. Es ist nicht einfach, aber sie weiß, dass der natürliche Lauf der Dinge sie vor eine neue Aufgabe stellt. Die Kräfte ihres Großvaters schwinden, seine Bewegungen langsamer, die Gespräche kürzer, die Erledigungen des Alltags werden zu einer unüberwindbaren Herausforderung. Sie spürt es in den stillen Blicken, in den gelebten, aber manchmal schwerer werdenden Worten. „Es ist okay, meine Große, meine erste Enkelin“ hatte ihr Großvater eines Abends gesagt, als sie wieder einmal die Teekanne füllt. „Ich bin alt, und irgendwann muss ich loslassen. Du wirst in meinem Namen alles übernehmen und den nächsten Generationen ein warmes Heim erschaffen! Du bist die Stütze, die uns immer begleitet hat.“ „Ich werde immer für dich und diesen Platz da sein“ , hatte sie versprochen. Und das ist sie!!! Bei jedem Anruf des Großvaters geht sie ans Telefon! Diese Kraft immer wieder aufzuwenden - kann nur derjenige nachvollziehen, welcher selbst die Verantwortung für einen lieben Angehörigen übernommen hat! Es ist nicht selbstverständlich, denn niemand bereitet uns auf diese Situation vor! Es ist nicht immer leicht. Entscheidungen zu treffen, sich aus dem Schutz der Großeltern oder Eltern auf die zu beschützende Seite zu begeben! Ich habe den allergrößten Respekt vor diesem Seitenwechsel, welchen ich bereits selbst schon durchlebt und begleitet habe! Jeder pflegende Angehörige verdient meinen höchsten Respekt und Anerkennung. Heute, wenn sie durch den Flur geht und ihre selbst aufgenommenen, zauberhaften und vertrauten Bildern an den Wänden betrachtet, weiß sie, dass der Zaun, das Tor und die Tür zu diesem Haus immer noch eine tiefe Verbindung symbolisieren. Das Tor, das einmal offen stand für die vielen Kinder, die mit fröhlichen Stimmen durch die Einfahrt rannten, und für Hunde, die mit freudigen Augen durch die Ritzen des Zauns schauten, hat sich nie verändert. Es ist immer noch das Tor zu einer Welt, die Sicherheit und Geborgenheit bietet – auch jetzt, in dieser neuen Phase des Lebens. Die Enkelin nimmt die Verantwortung an, mit einer Stärke, die sie nicht für möglich gehalten hätte, und doch ist sie bereit. Sie, wird das Zuhause ihrer Großeltern bewahren, es pflegen und mit neuem Glanz versehen. Das Zuhause, das immer ein Sehnsuchtsort für sie gewesen war, würde nun für alle da sein – für ihre wunderbaren Kinder, für die große Familie, ihre Freunde und auch für sie selbst. Grundsolide errichtet, wird es nun verehrt, mit frischer Farbe versehen, von alten Bodenbelägen befreit und durch professionelle Handwerksarbeit in die nächsten Jahrzehnte begleitet. Fenster werden ausgetauscht und der Garten mit dem Wohnzimmer verbunden indem eine Maueröffnung erschaffen wird, welche das Sonnenlicht direkt im Haus speichern kann. Lauschige Ecken im Garten finden ebenso Platz wie der Basketballplatz für die Urenkel. Ich persönlich wünsche diesem Sonnenplatz noch viele Jahre der Erneuerung und leidenschaftlichen Hingabe seiner Bewohnerin – der erstgeborenen Enkelin. Es wird hoffentlich noch vielen weiteren Generationen Freude bereiten. Es ist das Miteinander und das Geben und Nehmen, was unser Leben ausmacht. Der Großvater, welcher seine Tage so angenehm wie möglich gestaltet bekommt und die Enkeltochter, welche ihr Leben nun in dem perfekten Zuhause genießen darf. Das Tor ist immer noch das gleiche, das Metall immer noch warm und einladend nur der Anstrich hat sich erneuert. Und durch die alten Ritzen des Zauns, hinter dem sie jetzt steht, schauten in diesem Moment in Ihrer Erinnerung - zwei Hundeaugenpaare hervor – die Augen der Hunde ihrer Großeltern, die nie ganz von diesem Ort verschwinden werden. Nun sitzen wir so manches Mal gemeinsam bei einer Tasse Kaffee in diesem wunderschönen Garten und lauschen dem Wind, den Geräuschen der Umgebung, dem Bellen eines Hundes und nehmen all die gewohnten Empfindungen auf, welche uns schon in unserer Kindheit begleiteten! Egal wie die Welt sich verändert- sie werden immer die Gleichen bleiben! „Du wirst niemals allein sein“, flüsterte sie in den Wind, der durch die Bäume strich. Und der Wind schien zu antworten, als ob auch die Erinnerungen des Hauses selbst zustimmten.

Podcast Folge Cover Bild
Staffel:1
Folge:7
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